Die Franz-Joseph-Warte

Objekt Nr. 07 | Straße Na Letné, Teplice

Die bizarre Dominante auf der Anhöhe Na Letné, früher auch Königshöhe genannt, trug den stolzen Namen Kaiser-Franz-Joseph I.-Warte. Der Architekt Gustav Jirsch vereinte 1877 darin alle bedeutenden Stilrichtungen – vom gotischen Spitzbogen bis hin zum Renaissance-Fenster.

Dieser Aussichtsturm, der auch ein Restaurant und Übernachtung bot, ließ einer der bedeutendsten Teplitzer Vereine der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – der Bergverein errichten. Dieser Verein, ähnlich wie der heutige Klub tschechischer Touristen, kümmerte sich um die Wanderwege im Erzgebirge und Böhmischen Mittelgebirge. Die Franz-Joseph-Warte diente also nicht nur als beliebtes Ausflugsziel der Kurgäste, sondern auch als Sitz dieses aktiven Vereins. An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert fanden im Garten-Café im Sommer auch abendliche Sinfoniekonzerte statt.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam es im Zusammenhang mit dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie zu einer Umbenennung in Hohe Warte. Noch während der Ersten Republik strömten hierher Massen von Einheimischen und Kurgästen. Nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch begann der Aussichtsturm zu verfallen. Damals waren hier ein Kunstgewerbeatelier und etwas später eine Amateur-Radiostation untergebracht.

Ein trauriges Kapitel bedeuteten die 90er Jahre in der Geschichte der Dominante. Die unternehmerischen Pläne seines Besitzers erfüllten sich nicht und das Gebäude verfiel zusehends. Erst 2003 geschah das Unerwartete – eine der bedeutenden Firmen unserer Region erwarb das Objekt und rekonstruierte es komplett. Die Erneuerung konnte bereits im Frühjahr 2008 beendet werden. Der sprichwörtlich aus der Asche wiedererstandene Bau ist aber für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Aufnahme: Die Franz-Joseph-Warte; 2:06, 1,93 MB; Drucken (PDF).

GPS: 50° 38' 14.304" N, 13° 50' 2.342" E

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